Bericht und Bilder von Urs M. Hemm
erschienen im Tagblatt vom 17. März 2022 >
Ein Besuch verlangt einen Gegenbesuch. Die Seniorinnen und Senioren des Seniorenheims Neckertal besuchten den Kindergarten Rössliwiese in Brunnadern.
Bereits 20 Minuten vor dem abgemachten Termin stehen die ersten Seniorinnen und Senioren des Seniorenheims Neckertal am Empfang für den kleinen Spaziergang bereit. «Sie freuen sich sehr zu sehen, wo die Kinder, die sie in den letzten fünf Wochen kennen gelernt haben, ihren Tag im Kindergarten verbringen», sagt Mirjam Zwicky, welche für die Organisation und Durchführung von Aktivitäten und Veranstaltungen verantwortlich ist.
Nachdem an den vergangenen fünf Donnerstagen die Kinder des Kindergartens Rössliwiese in Brunnadern jeweils zu Besuch im Seniorenheim waren und die Seniorinnen und Senioren kennen gelernt, mit ihnen gespielt und mit ihnen gebacken haben, hatte Mirjam Zwicky die Idee zum Gegenbesuch - ein Vorschlag, der von allen Seiten begrüsst wurde.
«Wie im Seniorenheim fangen wir den Nachmittag mit Liedern an, welche die Kinder kennen und mit denen wir immer den Kindergartenunterricht beginnen», sagt Fabienne Follador vom Kindergarten Rössliwiese. Mit diesen Liedern haben die Kinder, obwohl sie in den vergangenen Wochen mit den Seniorinnen und Senioren eine Bindung aufgebaut hätten, einen Fixpunkt, an dem sie sich orientieren könnten.
Danach verteilen sich die Kinder und Besucherinnen und Besucher und die Kinder auf den Kindergarten. Die einen spielen in einem kleinen Sandkasten, die anderen basteln Osterhasen, wieder andere spielen Restaurant.
«Es ist unglaublich, was in den vergangenen Wochen passiert ist», sagt Fabienne Follador. Und weiter:
«Die Kinder haben die Angst vor älteren Menschen verloren, haben gelernt, respektvoll zu sein und zu helfen, wenn eine ältere Person Hilfe braucht.»
Kleine Fahrstunde auf dem Rollstuhl
Die Stimmung ist herzlich und vertraut. «Möchtisch emol ufestige?», fragt Heinz Kollegger, der mit seinem elektrischen Rollstuhl vom Seniorenheim zum Kindergarten gefahren ist. Interessenten lassen nicht lange auf sich warten und Heinz Kollegger erklärt ruhig, wie das Gefährt funktioniert. Als Sozius dürfen die Kleinen auch eine Runde mit dem Rollstuhl drehen, bevor sich wieder alle zum Zvieri treffen - die Delegation vom Altersheim hat zwei grosse Kuchen mitgebracht.
«Wir haben zwar erst im Mai eine Sitzung, an der wir ein Fazit über das Generationenprojekt ziehen», sagt Fabienne Follador.« Ich hoffe aber, dass wir das weitermachen. Denn es ist einfach toll.»